Montag, 5. Dezember 2011

Brief an Guttenberg

Sehr geehrter Herr Baron von und zu und auf und unter und über und zwischen und wo sonst noch Guttenberg -

ich möchte Ihnen nur immer wieder sagen, wie sehr es mich freut, dass es untenstehendes Bild von Ihnen gibt.
Es ist das beste Portrait eines Politikers aus der Jetztzeit, dass man sich irgend denken kann.
Mit den Mitteln einer Straffurtechnik, die in ihrer Einfachheit fast schockierend ist, durchbricht es all die Oberflächlichkeiten gewöhnlicher Darstellung und führt ohne Umschweife direkt in das innerste Wesen des Portraitierten ein.
Es ist unglaublich, welche Tiefe der Wahrnehmung uns die neue Technik offenbart. Der immer sich selbst gleich bleibende geistige Fingerabdruck des Portraitierten ist so sichtbar: Einzigartig, individuell und unverkennbar.
Lenoardo wäre blass vor Neid geworden: Während er sich mit dem Portrait des Jesus im Abendmahl 16 Jahre quälte, um dem Heiligen zum Ausdruck zu verhelfen 
hätte ihm mit der neuen Technik eine Aneinanderreihung reiner weißer Striche - oder ein einziges weißes Feld genügt ...
In fünf Minuten wäre er mit Jesus fertig gewesen, so wie Guttenplag in wenigen Tagen mit Ihnen fertig geworden ist.

Sie sehen, wie mich die Begeisterung übermannt.
Ich hoffe Ihr Bild als kostbares erstes Zeichen einer neuen, in die Tiefe führenden Kunst, demnächst in den Ahnengallerien der großen Staatsmänner zu sehen.

Mit unterthänigstem Gruß,
Ralph Boes

2 Kommentare:

  1. Hm lieber Ralph,
    was genau soll dieser Brief an Guttenberg eigentlich bewirken - bzw. ist er wirklich ein Aushängeschild für das BGE / gibt es da einen Zusammenhang?
    Verschafft ihm das obendrein nicht viel zu viel Aufmerksamkeit und lenkt von wichtigen Themen ab?

    LG Anke

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  2. Aufmerksamkeit folgt der Energie und Energie folgt der Aufmerksamkeit... RaBo will anscheinend den Wirbel nur beschleunigen, indem sich zu Guttenberg selbst zerschellt...
    Was ist das GRundsatzanliegen für die starke Guttenberg-Präsenz?
    Dass es möglich ist, trotz dreister Lügen und Schleimereien und ehrlich-frecher "ich krieg immer Alles" Kindermentalität so weit zu kommen? Und uns den Spiegel vorzuhalten, wie blöd wir sind, uns von solchen Leuten überhaupt was sagen zu lassen... zumal es da auch Studierende gibt, die wegen Formalien geext werden, weit bevor sie in den Genuss kommen, irgendwelche Arbeiten fälschen zu können... oder die aus Geldgründen oder Herkunftsgründen ihr Studium in dem engen Korsett der Verschulung nicht schaffen... angesichts der strengen Maßstäbe und des Scheitern unzähliger "ehrlich gesonnener" Kommilitonen und Graduierten, ist der Fall Guttenberg schon was besonderes.
    Möge es ihm bald "zu gutt" gehen, auf dass er seiner Karriere überdrüssig wird, überfressen soll er sich und keiner wird ihn mehr beachten ;-)))

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